Dashcamaufnahmen als Beweismittel bei Verkehrsunfällen

    • Offizieller Beitrag

    Zum Thema Datenschutz und Dashcams:


    Gestern hab ich auch einen Beitrag im Fernsehen gesehen, bei dem gesagt wurde, dass eine Dasham spezielle Voraussetzung erfüllen muss, damit sie nicht für einen selbst zum Bumerang wird: Sie sollte nur die 15 Sekunden vor einem eventuellen Crash bis zu 15 Sekunden danach abspeichern und der Rest wird direkt aus dem Zwischenspeicher gelöscht.


    Da hat jemand eine Dashcam installiert und einen Unfall gefilmt und das Video dann vor Gericht als Beweis vorgelegt. Und nun sagt sein eigener Anwalt, dass er, weil er gegen den Datenschutz verstoßen hat, damit sogar eine Strafe von bis zu 1000 € riskiert... Deutschland und seine dämlichen Gesetze...


    Aber der Bundesgerichtshof hat nun entschieden, dass die Aufnahmen in Einzelfällen genutzt werden können. Ich finde, da muss ein eindeutiges Gesetz her, was die Benutzer der Dashcams vor Strafen schützt.


    Wie seht ihr das? Bzw. hat jemand von euch schon eine Dashcam verbaut?

  • Deutschland und seine dämlichen Gesetze...

    Datenschutz und Beweismittelaufnahmen sind zwei verschiedene Gebiete. Ich darf "natürlich" nicht eine Straftat begehen, nur um ein Beweismittel zu erstellen. Das hat meines Erachtens nichts mit dämlichen Gesetzen zu tun. Ich finde es gut, dass ich nicht ständig von jedem gefilmt werden darf, wenn ich meine Alltagsgeschäfte, und dazu gehört auch das Autofahren, erledige.

    • Offizieller Beitrag

    Datenschutz und Beweismittelaufnahmen sind zwei verschiedene Gebiete. Ich darf "natürlich" nicht eine Straftat begehen, nur um ein Beweismittel zu erstellen. Das hat meines Erachtens nichts mit dämlichen Gesetzen zu tun.

    Für mich schon. Tausche das dämlich halt gegen unsinnig oder "nicht aufeinander abgestimmt", wenn dir das besser gefällt ;) Hier prallen 2 Gesetze aufeinander, da das eine verhindert, dass man sich vor einer unrechtmäßig falschen Verurteilung schützen kann. Da gehören für mich eindeutig Ausnahmeregelungen her. Oder eben die oben beschriebenen Dashcams, die nur den Unfallzeitpunkt dauerhaft speichern. Dann halt TÜV-geprüft und vom Staat genehmigt.

    Ich finde es gut, dass ich nicht ständig von jedem gefilmt werden darf, wenn ich meine Alltagsgeschäfte, und dazu gehört auch das Autofahren, erledige.

    Mich kann von mir aus jeder beim Autofahren filmen, genauso wie an anderen öffentlichen Plätzen (also nicht im privaten Bereich, wie direkt vor oder hinter der Haustür), wo es sinnvoll ist, wie Bahnhof etc. Ich hab da nichts zu verbergen und wenn ich einen Unfall baue dann steh ich auch dazu.


    edit: Der ADAC fordert auch, nachdem der BGH Aufnahmen zugelassen hat, dass zumindest bei der Aufklärung von Unfällen diese Aufnahmen zugelassen werden dürfen, aber nicht wenn es darum geht, andere Verkehrsteilnehmer für ihre Verkehrssünden anschwärzen zu können (Hilfsscheriff):


    https://www.adac.de/der-adac/r…schriften/inland/dashcam/

  • Ich hab da nichts zu verbergen

    Ich bin halt 1984 geschädigt.


    Was mit deinem Bildmaterial gemacht wird, wie es interpretiert und mit anderen Daten zusammengefügt wird, hast du nicht mehr unter Kontrolle. Du bist davon überzeugt nichts zu verbergen zu haben, jemand anderes kann evtl. dein Bewegungsprofil erstellen und mit Straftaten, die zufällig in deiner Nähe passiert sind verbindnen. Und ganz leicht bist du in der Beweispflicht, dass du nichts angestellt hast.

    Ich gebe zu, dass dieses Szenario im Moment noch weit hergeholt scheint, möchte aber nicht ausschließen, dass es mit Push aus Bayern nicht in nicht allzu ferner Zukunft Realität werden könnte.

    Wehret den Anfängen!

  • Ich bin da zwei geteilt. ich möchte nicht ständig und überall gefilmt werden. sei es durch dashcams oder an öffentlichen Plätzen. wenn ich dann noch meine Fingerabdrücke und mein DNA registrieren und einlagern muss, haben wir nen totalen Überwachungsstaat. Dass heißt nicht, dass ich es absolut ablehne. gerade wenn man bedenkt, wie die Gesellschaft immer mehr verroht.

    Hat man früher nicht gebraucht passt nicht, weil vieles hätte es früher nicht gegeben :(

    die dashcams nehmen ja nicht nur Fahrzeuge vor mir auf, sondern schon etwas mehr. viele LKWs sind damit ausgestattet, dass heißt wir müssen am Tor mit denen diskutieren, weil bei uns auf dem Werkgelände Filmverbot herrscht (werkspionage)....

    Willst du ein gutes Weib zu deinem Willen bereden und Freude bei ihr finden,
    so verheiß´ ihr Holdes und halt es traulich.
    Des Guten wird die Maid nicht müde :prost:

  • Diese Datensammelwut geht mir sowas von auf den Sack. Der Staat, die Konzerne, mein Nachbar, mein Arbeitgeber, meine Freunde und was weiß ich wer noch alles... jeder will ALLES von mir wissen. Aufhalten lässt sich das eh nicht mehr, aber ich finde es fürchterlich.

    In 10 Jahren kannst du im Badezimmer keinen Furz lassen ohne das es die ganze Welt life mitbekommt.

  • Ist einfach noch zu strümpfig die ganze Geschichte und wenn es zu den ersten Problemen (und das wird es definitiv in nicht all zu ferner Zeit) kommt dann wird das noch viel lustiger ausgearbeitet bis keiner mehr checkt was jetzt Sache ist! :D

    Keiner hat mehr die Eier Verantwortung zu übernehmen und alles muss dokumentiert und überwacht werden.

    Einerseits finde ich es sau cool in der jetzigen Zeit zu leben und diesen Entwicklungsfortschritt mit zu bekommen. Schon allein was in der Medizin heute machbar ist!

    ABER ganz ehrlich so viele positive Seiten die technischen Möglichkeiten bieten so viele negative Probleme bringt das mit sich... unter anderem die totale Überwachung und die wird kommen ich hoffe nur das es noch lange dauert bis es soweit ist! (Cookies und tracking beim Surfen, jeder meint jetzt sein Leben filmen zu müssen und ins Internet zu stellen, Dashcams und was es nicht alles noch für ne Scheiße gibt!)


    Ich bin kein Mann der vielen Worte aber Probleme mit anderen Menschen konnte ich bisher immer regeln und hab dafür keine Beweisfotos oder Videos dazu gebraucht!

    Die Definition des Wahnsinns ist, immer das selbe zu tun und ein anderes Ergebnis zu erwarten.

  • Der Ball liegt jetzt bei der Legislative, da muss ein entsprechendes Gesetz entstehen.


    Aber aus der Begründung en detail:


    "Das Geschehen ereignete sich im öffentlichen Straßenraum, in den sich der Beklagte freiwillig begeben hat. Er hat sich durch seine Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr selbst der Wahrnehmung und Beobachtung durch andere Verkehrsteilnehmer ausgesetzt. Es wurden nur Vorgänge auf öffentlichen Straßen aufgezeichnet, die grundsätzlich für jedermann wahrnehmbar sind"


    et:


    "Jedenfalls eine permanente anlasslose Aufzeichnung des gesamten Geschehens auf und entlang der Fahrstrecke des Klägers ist zur Wahrnehmung seiner Beweissicherungsinteressen nicht erforderlich, denn es ist technisch möglich, eine kurze, anlassbezogene Aufzeichnung unmittelbar des Unfallgeschehens zu gestalten, beispielsweise durch ein dauerndes Überschreiben der Aufzeichnungen in kurzen Abständen und Auslösen der dauerhaften Speicherung erst bei Kollision oder starker Verzögerung des Fahrzeuges."


    Solange die Hersteller von Dashcams dazu verpflichtet würden, die SW so zu gestalten, dass tatsächlich nur sequentiell aufgenommen wird, sehe ich persönlich auch kein wirkliches Problem in den Dingern.

    Allerdings ist eine permanente Aufnahme des Verkehrs subjektiv betrachtet schon ein immenser Eingriff in Persönlichkeitsrechte, besonders wenn Privatpersonen hier recorden. Letztlich wird zur Verkehrsüberwachung an vielen Stellen eh schon 24/7 per Video aufgezeichnet, aber halt immer noch durch die Exekutive und nicht Einzelpersonen.

  • Ich finde es positiv das man endlich eine dashcam als Beweis benutzen kann, hätte ich eine gehabt bei meinem Unfall wäre ich nicht auf den Kosten sitzen geblieben da der Typ einfach mich nicht gesehen hat und weggefahren ist.


    Außerdem funktioniert das doch auch in anderen Ländern ohne große Probleme.