Diablo 3: Neue Klasse mit Patch 2.5 und "Expansion 3" auf der Blizzcon? Eine KolumneQUELLE: BLIZZARD11.04.2016 um 00:01 Uhr: Nach der Flaute in 2015 hoffen viele Diablo-Fans auf große Neuigkeiten zur Weiterentwicklung des Hack- und Slay-Evergreens in diesem Jahr. Wir haben die Optionen in Augenschein genommen und werfen einen Blick in die Glaskugel.
Seit dem August des vergangenen Jahres scheinen die Diablo 3-Entwickler mit gratis Content nur so um sich zu werfen: Mit dem Patch 2.3 erschienen das neue Gebiet Ruinen von Sescheron und das mächtige Artefakt Kanais Würfel, im Januar 2016 folgte Patch 2.4 mit den neuen Zonen Grautiefeninsel, Ewige Wälder und Königliche Gemächer, Set-Portalen, einer Vielzahl neuer und überarbeiteter legendärer Gegenstände und Sets inklusive großzügigen Geschenken für die Absolvierung der neuen Saisonreise, Interface-Überholungen sowie mehr Beutetruhenplatz. Sollen die Spieler angesichts des mittlerweile gut zwei Jahre zurückliegenden Release der ersten Erweiterung Reaper of Souls nur bei der Stange gehalten werden, oder steckt mehr dahinter? Nach Ansicht der Community scheint Letzeres der Fall zu sein.
Inhaltsverzeichnis1Die zweite Diablo 3-Erweiterung wird nie verkauft werden
2Diablo 3 Patch 2.5 bringt vielleicht eine neue Charakterklasse
3Diablo 3 "Expansion 3" auf der gamescom und/oder Blizzcon 2016?
4Disclaimer (Dementi)
Die zweite Diablo 3-Erweiterung wird nie verkauft werden Im September 2013 erschütterte ein Paukenschlag die Spielewelt: Der neue Diablo 3 Game Director Josh Mosqueira und Production Director John Hightverkündeten, dass das Diablo 3-Auktionshaus geschlossen wird und gestehen damit ein, was der größte Teil der Community den Entwicklern bereits seit dem Launch von Diablo 3 im Mai 2012 vorgeworfen hatte: Das Auktionshaus war ein Fehler. Anstatt das Game zu zocken waren wegen des bequemeren Weges die meisten dazu übergegangen, "das Auktionshaus zu spielen" und sich die Items dort zu holen. Diablo 3 selbst war vollkommen uninteressant geworden, das Spiel als solches am Ende.
Mit der ersten Erweiterung Reaper of Souls, die eine Woche nach Schließung des Auktionshauses am 25. März 2014 erschien, erhielten die Fans ein vollkommen neues Spiel. Die überarbeiteten legendären Items und Sets a.k.a. "Loot 2.0" und "Smart Loot" hatten plötzlich interessante und brauchbare einzigartige Eigenschaften, und sie droppten - weil sie nun accountgebunden sind - in zufriedenstellender Menge. Außerdem erlaubte die neue Handwerkerin, die Mystikerin, die Bearbeitung einzelner Attribute. Wie beim Genre-Kollegen Path of Exile waren durch die beliebige Kombinierbarkeit der Eigenschaften plötzlich Builds möglich, von denen man in Classic Diablo 3 nur träumen könnte, wobei das Diablo 3-System deutlich zugänglicher und verständlicher als der monströse Talentbaum in Path of Exile ist.Diablo 3: Der Unsterbliche König Kanai in seinem Thronraum in den Ruinen von SescheronQuelle: buffedDanach ging es Schlag auf Schlag, denn Hack- und Slay-Spiele sind naturgemäß sehr kurzlebig. Der erste "Power Creep", also die nächsthöhere Leistungsstufe, kam bereits im August 2014 mit Patch 2.1, der unter anderem Große Nephalemportale, legendäre Edelsteine, den Nephalemgeist Urshi, das Reich der Schätze, Saisons sowie saisonale Legendaries brachte. Im April 2015, also vor einem Jahr, folgte Patch 2.2 mit neuen Schatzgoblins und erhöhter Blutsplitter-Obergrenze, der das Glückspiel um Legendaries bei Kadala zu einem weiteren zentralen Teil des Spiels machte. Zu guter Letzt erschienen im August 2015 schließlich Patch 2.3 und im Januar 2016 Patch 2.4 mit den eingangs erwähnten Features, die es den Spielern mittlerweile ermöglichen, die Riftstufe 100+ zu farmen. Der Spielschwierigkeitsgrad Qual 10 ist dank dem "Power Creep" durch Kanais Würfel und den sehr hohen Schadensmultiplikatoren der Setboni bereits in kürzester Zeit bequem schaffbar. Nach zwei Jahren Laufzeit ist Reaper of Souls am oberen Ende der Skala angekommen, eine weitere Steigerung kaum vorstellbar.
Jetzt werden sich viele fragen was eine zweite Erweiterung auf Basis der aktuellen "Meta" des Spiels dann noch bringen soll, und die Antwort ist: Wir spielen bereits das zweite Addon. Als Kanais Würfel mit Patch 2.3 "gratis" erschien, mutmaßten viele, dass dieses mächtige Artefakt eigentlich mal ein Expansionsfeature hätte sein sollen, genauso wie die Ruinen von Sescheron mit dem Unsterblichen König Kanai, die Grautiefeninsel, die Ewigen Wälder, die Königlichen Gemächer, die Set-Portale und alles andere was wir seit dem Sommer 2015 völlig kostenlos bekommen. Offenbar haben die Entwickler erkannt, dass man auf der aktuellen Basis nicht weitermachen kann, und sie werden deshalb - so die Vermutung - mit der "dritten" Expansion oder dem Nachfolger Diablo 4 fortfahren. Verschiedene Jobangebote für ein bisher unangekündigtes Diablo-Projekt, darunter auch ein Art Director, untermauern die Theorie.
Diablo 3 Patch 2.5 bringt vielleicht eine neue Charakterklasse Diablo 3 Druide KonzeptQuelle: BlizzardDer Art Director für das bisher unangekündigte Diablo-Projekt wurde bereits im August des vergangenen Jahres gesucht, die Senior Concept Artists, ein Senior Character Artist und ein Lighting Artist erst im März diesen Jahres. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass sich das kommende "Hit Game" augenblicklich noch in einer frühen Entwicklungsphase befindet und mit einem Release nicht vor 2017 zu rechnen ist. Wie könnte man die Spieler beim aktuellen Stand ein Jahr oder mehr bei Laune halten? Weitere Saisons mit ein paar neuen Legendaries und Sets dürften da wohl wenig zugkräftig sein. Wenn die Annahme richtig ist, dass die ursprünglich geplante zweite Erweiterung aus den oben genannten Gründen gecancelt wurde und die bis dato fertiggestellten Inhalte daraus nun scheibchenweise gratis an die Fans weitergegeben werden, liegt es nahe, dass die Entwickler noch ein Highlight in der Hinterhand haben, das dieses Jahr locker überbrücken könnte: Die nächste Charakterklasse. Diverse originale Concept Arts, wie der oben gezeigte Diablo 3-Druide, kursieren schon länger im Internet.Diablo 3 Druide KonzeptQuelle: BlizzardEine demnächst erscheinende neue Charakterklasse böte sich auch deshalb an, um der jüngst erschienenen Path of Exile-Erweiterung Ascendancy etwas entgegenzusetzen, deren Highlight 19 neue Ascendancy-Klassen mit zusätzlichen Spezialisierungen für die bestehenden Klassen ist. Ferner wäre ein Punkt-5-Release, also Reaper of Souls Patch 2.5, ein idealer Kandidat für ein (letztes) großes Update vor dem Nachfolgeprodukt. Hat Blizzard die Kollegen des Online-Magazins Gamer Professionals während ihrer exklusiven Tour durch das Hauptquartier in Irvine aus diesem Grund nicht in die Diablo-Räume gelassen?Diablo 3: Frühes Blizzcon 2014 Rattenkönig-Konzept zu den Ruinen von Sescheron - Man beachte die Ähnlichkeit zum Druiden-Artwork (das Geweih)Quelle: BlizzardThematisch wäre der Druide als neue Klasse ideal, denn er fügt sich perfekt in die während der letzten Monate veröffentlichten Settings Ruinen von Sescheron, Grautiefeninsel und Ewige Wälder ein. In Diablo 3 sind die im winterlichen Scosglen beheimateten Druiden die Geschwister der beim Berg Arreat lebenden Barbaren. Wenn man davon ausgeht, dass der Unsterbliche König Kanai samt seinem Artefakt und den Ruinen von Sescheron das Hauptthema der ursprünglich geplanten zweiten Erweiterung bilden sollten, könnten die Grautiefeninsel und die Ewigen Wälder als Teil von Scosglen geplant gewesen sein.Diablo 3: War die Grautiefeninsel mal als Teil der Druiden-Heimat Scosglen geplant?Quelle: buffedSpinnt man das Ganze weiter, liegt Baal als Hauptantagonist nahe, womit sich der Kreis schließen und die zweite Erweiterung thematisch einmal der ersten Diablo 2-Erweiterung Lord of Destruction folgen sollte, die bekanntlich extrem erfolgreich war. Was auch immer als Thema der zweiten Erweiterung geplant war, scheint aus den eingangs erwähnten technischen Gründen fallen gelassen worden zu sein, um Platz für etwas Neues auf einer generalüberholten Meta zu machen. Ein so radikaler Schritt ist für Blizzard nichts Ungewöhnliches, wenn die Entwickler mit dem Produkt nicht hundertprozentig zufrieden sind. Man denke nur an Starcraft Ghost, das Nextgen-MMO-Projekt "Titan" (jetzt der Shooter Overwatch) oder die Schließung des Diablo 3-Auktionshauses.
Diablo 3 "Expansion 3" auf der gamescom und/oder Blizzcon 2016? Nach Auswertung aller bisher verfügbaren Informationen scheint die sinnvollste Schlussfolgerung, dass Blizzard auf der diesjährigen gamescom im August und/oder Blizzcon im November die zweite Diablo 3-Erweiterung vorstellen wird, die technisch gesehen eigentlich schon die dritte Erweiterung ist, denn die ursprünglich geplante zweite Erweiterung wird, wie oben erklärt, wegen der großen Zeitverzögerung nun scheibchenweise in Form von üppigen Content-Patches gratis ausgeliefert.Baal Modell-Fanart von Svein Yngve Antonsen (Twitter)Quelle: Svein Yngve Antonsen (Twitter)Für Diablo 4 ist es nach menschlichem Ermessen zu früh, denn ein Diablo 3-Nachfolger würde mehrere Akte sowie ein neues Klassen-Lineup und vermutlich auch eine komplett neue Grundlage, wie etwa ein Action-MMO, umfassen. Die aktuelle Diablo 3-Engine, das Gameplay und das zeitlose Design sind immer noch topaktuell und Weltspitze im Hack- und Slay-Genre; das Auslassen einer weiteren Expansion, die auch die derzeit offene Diablo 3-Geschichte um Leah abschließen muss, verbietet sich geradezu. Eine weitere Klasse (zusätzlich zu der im oben spekulierten Patch 2.5) wäre sehr wahrscheinlich, denn die Diablo 2-Erweiterung Lord of Destruction umfasste ebenfalls zwei, die Assassine und den Druiden. Der Totenbeschwörer nach dem Vorbild des jüngst erschienenen Xul in Blizzards Teamkampfspiel Heroes of the Storm würde sich als weiterer Fanfavorit beispielsweise gut machen. Der Release einer weiteren Erweiterung und dazugehörige Content-Patches würden Blizzard dann die Zeit verschaffen, die nötig ist, um schließlich Diablo 4 zu entwickeln.
Disclaimer (Dementi) Alle in dieser Kolumne gemachten Aussagen sind pure Spekulation aus Spaß an der Sache, und für eventuelle materielle und/oder seelische Schäden, die bei Nichteintreten der Vorhersagen entstehen könnten, wird keine Haftung übernommen!