Nach einer nächtlichen Krisensitzung hat die Regierung bekannt gegeben, sich aufgrund der katastrophalen Wahlergebnissen endgültig von den Bundesländern Sachsen und Brandenburg zu trennen. "Wir erhoffen uns hiervon einen raschen Rückgang der Arbeitslosigkeit", meinte Schröder gegenüber der Presse. Die Regierung hofft auch, daß ein besseres Ansehen Deutschlands dem Außenhandel neuen Schwung geben könnte.
Ein Faksimile der Berliner Mauer soll die nicht länger willkommenen Bundesländer in Zukunft vom Restdeutschland trennen, auch ein Antrag, dieses Bauwerk aufgrund seiner Beständigkeit zum Weltkulturerbe zu ernennen, wurde bereits eingereicht. In der Hauptstadt nahm man diese Nachricht erfreut auf, erhofft man sich hiervon doch weitere Einkünfte durch überteuerte Souveniers und Currywürste für Touristen.
Eine Verlegung des Regierungssitzes nach Hannover erscheint aufgrund der Grenznähe jedoch unerlässlich. Schröder nahm diese Nachricht mit Freuden auf, spart der Steuerzahler hierdurch doch einiges an Kilometergeld für die Beförderung seines Kanzlers. Angesprochen auf die hohen Kosten eines weiteren Umzugs entgegnete Schröder: "Na, irgendwer muss das doch machen, und solange wir eine westdeutsche Firma nehmen, kurbeln wir auch noch unsere eigene Wirtschaft an. Das Geld bleibt hier dann doch endlich in der Familie."
Der Zentralrat der Juden lobte den Entschluss der Regierung: "Endlich gibt Deutschland ein Signal gegen Rechtsradikalismus und Antisemitismus. Ich beglückwünsche Schröder zu dem Entschluss, eine Nation endlich wieder auf den rechten Weg zurückzuführen!", so Paul Spiegel in einem Interview.
Spätestens in der nächsten Woche, so Schröder, soll eine Ebay-Auktion gestartet werden, bei der interessierte faschistische Staatsherren Gebote für die ausgegliederten Gebiete abgeben können: "Wir glauben, auf diesem Wege einen Preis aushandeln zu können, der allen Beteiligten fair und angemessen erscheint."
Der Startpreis liegt bei einem Euro.