Beiträge von Ronco im Thema „Wenn morgen Wahl wäre, was würdet Ihr wählen??“

    Für mich sind alle zunächst Menschen und es kommt auf ihr Benehmen an, ob ich sie akzeptieren kann oder nicht. "Jeder ist Ausländer fast überall."
    Wir können mit jedem vernünftigen Menschen zusammenleben.
    Ich habe Kollegen, die auch meine Freunde sind, und das sind HSV- und Schalkeanhänger.
    Na gut, so tolerant muss nicht jeder sein.

    Auf keinen Fall sollten wir jetzt anfangen unsere Worte auf die Goldwaage zu legen.
    Wir sind ein flappsiger Haufen und das ist auch gut so.
    Wenn jemand einen Schritt zu weit geht, entschuldigt er sich und die Sache ist in Ordnung.
    Es kam im letzten Jahr erst zwei mal vor, dass jemand ernsthaft eine Grenze überschritten hat.
    Das sollten wir nicht überbewerten.

    Danke Basti, dass du uns eine differenzierte Sicht entgegenhältst.


    Ich sehe schon einen Unterschied in der Tonwahl und in der Aussage zwischen Sezer und Gökhan.
    Wenn Sezer sich fragt, ob denn diejenigen, die AfD angekreutzt haben alles Nazis seien, dann in einer Form, dass er das in Frage stellt.
    Gökhan hingegen schreibt deutlich, dass er einige unserer Kollegen für ebensolche hält, weil er das aus dem Umgang, den die Gilde mit ihm und untereinander im TS pflegt glaubt herausgehört zu haben.
    Ich finde, wir haben ihn gut aufgenommen und er hat sich sehr viel Mühe gegeben um dabei zu sein.
    Dass er mit einigen im TS aneinander geraten ist kann passieren und wäre nicht weiter schlimm. Man muss nicht mit jedem gut Freund sein und kann sich auch gut aus dem Weg gehen.
    In seinem ersten Beitrag hier hat er deutlich eine Grenze überschritten, was ich und weitere Mitglieder klar ablehnen. Er hat daraufhin um Ausschluss gebeten und ich sehe gerade keinen Grund ihm diesen Wunsch abzuschlagen.
    Es zeigt sich aber immer wieder, dass es sehr schwer ist über Politik sachlich zu diskutieren. Irgend jemand fängt doch an emotional zu reagieren und dann brechen Dämme.
    Das muss nicht sein und es hilft dann nur sofortige Deeskalation. Allerdings geht das nur, wenn sich alle beteiligten daran halten.

    Hi Klas,


    da, ich vollkommen deiner Meinung: Bildung ist der einzig richtige Weg, weg vom Extremismus.
    Wenn ich mir die Realität in unserem Bildungsstaat anschaue wird mir schlecht.
    Die allerwenigsten würden "Die Zeit" auch nur anfassen, alleine weil sie zu dick ist und sie sich damit schon vorher überfordert fühlen. Wenn man sich anschaut, welcher Schrott im Nachmittagsprogramm massenweise konsumiert wird, wundert es mich nicht, wenn jeder auf die oberflächlichsten Antworten auf "alles wird schlimmer" reinfällt, nämlich "die da oben müssen weg, und die anderen auch, und sowoeso sind alle anderen an meinem Elend schuld".
    Ich finde es zu kotzen, wie wenig schon zu hause für Bildung getan wird. Wie viele Haushalte gibt es, in denen bis auf eine verstaubte Familienbibel/koran/etc. kein Buch zu finden ist.
    Woher sollen Kinder Freude am Lesen bekommen, wenn sie als Kind keine Geschichten vorgelesen und stattdessen vom Fernseher platte Bilder und niveaulose Stories gezeigt bekommen.
    Sorry an alle Bayern, aber meine Kinder sind dort zur Schule gegangen, deshalb habe ich den Vergleich.
    Aber wenn ich sehe, dass in dem hochgerühmten Bayerischen Abitur so ein hoher Stellenwert auf Wissen (auswendig gelerntes!) gelegt wird, woher sollen sie dann das Denken lernen.
    Ich hatte das Glück auf eine Schule gegangen zu sein, in der das selbstständige Denken in nahezu allen Fächern gelehrt wurde. Die Argumentation wurde höher bewertet als das Ergebnis.
    Schon früh haben wird im Deutschunterricht gelernt, bei jedem Text immer danach zu fragen, wer ihn geschrieben hat und welche Absicht derjenige damit verfolgt. Erst dann kann ich sauber Information von Agitation trennen.
    Wenn ich darauf trainiert bin Fakten zu speichern, lese ich auch einen Zeit Artikel im Sinne von Wahrheit.
    Besser wäre es auch hier jeden Artikel zu hinterfragen und seine eigene Meinung zum Thema damit fein zu schleifen.
    Puuh, ich glaube, ich rede mich gerade in Rage. Ruhig Brauner ;)

    Hi Klas,


    wann gilt es wie einzuschreiten. Das ist keine Frage, die man mit klaren Regeln beantworten kann.
    Bei deinem Beispiel wäre es wohl ratsam, näher auf die Ängste einzugehen. Was ist deren Ursache und wie kann man davon wegkommen. "Die Politik ist schuld" würde ich im Gespräch erst mal nicht gelten lassen.
    Evtl. kommt nach einem guten Gespräch heraus, dass die aktuelle Politik tatsächlich ursächlich ist (siehe zu wenig zur Energiewende beigetragen). Aber dann ist die Frage, ob eine andere Partei an den konkreten Themen anders handelte.
    Wenn wir über Politik in dem Sinne reden, was können wir jetzt machen, was läuft inhaltlich schief, was gut, dann ist das eine gute Sache. Redet man nur in dem Sinne, die Linken machen alles schlecht und die Rechten noch schlechter und Merkel ist sowieso an allem Schuld, dann bekommt man sich in die Haare.


    Zur Religion habe ich ein offenes Verhältnis. Ich habe die Bibel mehrfach durchgelesen und bin aus der Kirche ausgetreten. Nicht, weil die Bibel grundsätzlich falsch ist, sondern weil mir die Beschränkung auf nur eine richtige Religion verkehrt erscheint. Die Kirchen nutzen Religion zur Machtausübung, wohingegen viele ihrer Mitglieder einen tollen Job für ein besseres Miteinander der Menschen in ihrem Umfeld machen.
    Mir gefällt an (fast) allen Religionen nicht, dass sie die Abgrenzung zu anderen in den Vordergrund stellen. Wir sind die Guten, ergo sind die anderen die Bösen.
    Mein Verständnis ist, dass, sollte es einen Gott geben, dieser die Vielfalt geschaffen haben muss gerade weil sie wichtig ist. Daher gibt es nur einen Umgang mit den anderen: Höre ihnen zu. Lerne ihre Sicht und vereine sie mit deiner. Es müssen nicht alle gleichgeschaltet werden und jeder muss alles übernehmen. Aber ich kann den anderen tolerieren, akzeptieren vielleicht sogar lieben. Er ist anders, ich bin anders und das ist gut so.


    Und Missi, auch Atheismus ist eine Form der Religion, bzw. die bewusste Auseinandersetzung damit und der Entscheidung, keine als Regelgeber für dein Leben zu akzeptieren. Und auch das ist zu tolerieren, zu akzeptieren und zu lieben.

    Damit hast du recht, allerdings wundere dich nicht, wenn wenig Echo kommt.
    Bei Politik und Religion haben wir Menschen offenbar ein Schwäche im Zuhören.
    Da hören wir in der Regel nach unserem Gusto gefiltert, fassen andere Meinungen sehr schnell als Angriff auf und reagieren entsprechend aggressiv. Da mach auch ich, der ich die Mechanismen zu kennen glaube, immer wieder den selben Fehler. Das liegt wohl daran, dass diese Themen die Basis unseres eigenen Lebens darstellen und das in Frage zu stellen, ist nicht ganz einfach.
    In einem ruhigen Gespräch kann auch über Aspekte der Politik und Religion gesprochen werden, aber nur, wenn die Rahmenbedingungen dafür klar gesetzt sind.