Beiträge von Ronco im Thema „Wer glaubt heutzutage noch an einen Gott?“

    Ich stimme Dia in folgendem zu: Toleranz ist absolut wichtig und grundlegend für jegliches Zusammenleben. Aber ich muss mich dem nicht unterwerfen. Nach Kant erwarte ich tolerantes Handeln von allen, und in dem konkret benanntem Fall erwarte ich, dass ein Muslim toleriert, dass ich im Ramadan tagsüber esse und trinke.

    Es gibt Situationen, in denen ich nicht aus Gründen der Toleranz, sondern aus Mitgefühl und Mitmenschlichkeit auf eigenen Genuss verzichte. Wenn ich mit einem trockenen Alkoholiker zusammen bin, dann trinke ich keinen Alkolhol. Aus Respekt vor seiner auch wenn er trocken ist immer noch vorhandenen Sucht, weil ich ihn in seiner Abstinenz unterstützen möchte. Ich sage ihm aber auch, dass ich ansonsten mein Bier nicht stehen lasse.

    Bei der Religion ist es in den allermeisten Fällen so, dass alle Regeln von Menschen gemacht sind, in der Regel um Macht auszuüben.

    Daher widersetze ich mich gerne Regeln, um klarzumachen, dass Regeln uns unterstützen aber nicht gängeln sollen.

    Ich denke, ich bin ein gläubiger Mensch, aber keiner Religion oder Konfession zugehörig. Diese definieren sich in der Regel durch Abgrenzung zu anderen. Wenn es einen Gott gibt, der diese Vielfalt geschaffen hat, dann kann er keine Konformität fordern.

    Also ist Toleranz, Neugier und Mitmenschlichkeit das einzige, dass ich aus allen Glaubensrichtungen als gemeinsamen Sud extrahiere und für mich als Primat im Leben stelle.