Ich finde es weiterhin toll, wie hier unterschiedlichste Meinungen diskutiert werden... gerade das vermisse ich in den Medien. Dort hört man nur "was richtig ist" oder... "dass die Spinner an allem Schuld sind".
Bei der Wirkung der Impfstoffe, hinsichtlich eines leichten oder schweren Verlaufs, wird leider in unserer Diskussion noch vergessen, dass nicht alle "gleich gefährdet" sind. Natürlich gibt es auch in "jüngeren Altersgruppen" schwere Verläufe. Doch ist eindeutigt klar, dass "die vulnerablen" Gruppen "eher gefährdet" sind. Wer ist das eigentlich?
Man könnte jetzt pauschal sagen "60+" oder "alle die eine Krankheit XY" haben oder oder oder.
Tatsächlich ist es so (vielleicht bilde ich es mir aber auch nur ein), dass jeder Mensch unterschiedlich ist. Daher auch die unterschiedlichen Verläufe: Jemand mit 18 kann schwerer erkranken.. und jemand mit 80 bemerkt es nicht.
Die Frage ist aber, wer entscheidet dies?
Ja es gibt Impfdurchbrüche, deswegen sage ich auch nicht, dass Impfen das Allheilmittel ist, sondern finde, dass 2G + mit das einzige Mittel ist, um grad aus den Zahlen wieder rauszukommen, aber du kannst doch nicht ernsthaft bestreiten, dass Ungeimpfte wesentlich häufiger auf der Intensivstation landen , wesentlich häufiger an schwerwiegenden Langzeitfolgen zu leiden haben als Geimpfte ?
Ich vermute, dass das eine verallgemeinerte Aussage/Frage ist, da ich soetwas nie behauptet habe.
Ich kritisiere jedoch stark, dass nun den Ungeimpften die Schuld gegeben werden soll, während klar ist, dass auch Geimpfte zur Verbreitung beitragen. Und was machen wir? Wir lassen im 2G Stil die Leute Karneval feiern... ohne Maske, ohne Abstand.
Klar, auch hier sind die Ungeimpften Schuld.
Volker Pispers sagte mal: "Wenn der Feind klar ist, hat der Tag Struktur."
Und einigen Menschen geht es besser damit, wenn sie wissen, dass "sie ja solidarisch sind".
Ganz ehrlich: wieviele von den Geimpften, haben sich impfen lassen "um Ihre Freiheit wiederzubekommen" und eben nicht "aus Solidarität".
Später zu sagen, man wollte ja solidarisch sein, ist leicht.
Die Frage die sich mir am Ende stellt... in wie weit ist es eigentlich "Solidarität" wenn sie "durch Zwang" erkauft wird?
Und noch eine kleine Anekdote aus dem Hause muffin:
Bereits letztes Jahr wurden Ärzte stark eingeschüchtert, wenn Sie z.B. Maskenatteste ausgestellt haben.
Ich will nicht verneinen, dass auch dort Schindluder betrieben wurde.
Als ich jedoch meinem Arzt mitteilte, dass ich unter der Maske "Atemnot, Schwindel, Panikattacken und Übelkeit" kriege, notierte sich der Arzt "Schwindel und Übelkeit" in der Patientenakte (schön, wenn man dem Arzt mal von hinten über die Schulter schauen kann) und sagte mir dann "sie müssen das aushalten, das müssen die anderen auch".
Ganz ehrlich? Die letzte Aussage brachte mich dazu, den Arzt zu wechseln. Dass er sich möglicherweise nicht traute, ein Attest auszustellen, ist eine Sache. Seinem Patienten jedoch zu sagen "das müssen sie aushalten, weil es andere auch tun", halte ich für unvertretbar.
Abgesehen davon trage ich freiwillig "eine Alltagsmaske" wo ich kann (bzw. wo ich Menschen begegne). Nicht nur um "solidarisch" zu sein... sondern um sich auch selbst vor "den Leuten zu schützen, die es ja richtig machen".
Wie oft ich Diskussionen hier geführt habe, wie man denn richtig miteinander umgehen könnte, kann ich nicht mehr zählen.
Und was beim Attest vor einem Jahr bereits schwierig war, ist jetzt nicht leichter.
Natürlich sollen auch diese Atteste nicht leichtfertig ausgestellt werden.
Aber welcher Arzt traut sich denn heutzutage noch ein Attest mit seinem Namen auszustellen?
Persönlich bin ich mit 2 Autoimmunerkrankungen "gesegnet".
Zur Zeit nehme ich Kortison.
Hier sagt der eine Arzt "Klar, Impfung ist ok" und der andere Arzt sagt "nein, wenn sie Kortison nehmen, dann gerade nicht".
Auf wen höre ich jetzt?
Wenn ich mich dagegen entscheide, wer hilft mir meine Position zu verteiden?
Und zum Abschluss noch etwas aus den heutigen Medien:
Wenn ich von "renommierten Juristen" höre, dass eine Impfpflicht mit dem Grundgesetz vereinbar ist, dann frage ich mich ernsthaft, wo diese in der Verlesung des öffentlichen Rechts waren. Dort lernt man nämlich, dass das Grundgesetz "ein Abwehrrecht des Bürgers gegen den Staat" darstellt.
Stattdessen wird jetz gesagt: aber moment mal, das eine Grundrecht des einen ist aber stärker als das Grundrecht des anderen.
Die Grunderechte gelten dauerhaft (naja, zumindest früher einmal) und sind eben nicht heranzuziehen um "Bürger gegen Bürger" zu diskutieren. Es geht darum, "was darf der Staat mit mir tun; und welche Rechte habe ich, um mich dagegen zur Wehr zu setzen"
Für den gewöhnlichen Leser wirkt es jedoch so, dass "renommierte Juristen" (also quasi alle, die Ahnung haben), das so sagen. Also ist das schon richtig.
Das bereits mehrere Klagen, u.a. auch von Richtern, beim Verfassungsgericht eingereicht wurden, ist ja jetzt erstmal egal.