Genderwahnsinn

  • Das Rätsel soll einfach verdeutlichen wie Sprache Bilder erzeugt - spricht jemand von Chirurg hat jeder sofort einen Mann im Kopf und keine Frau.. ein reflektiertes Sprachverhalten kann dazu beitragen, dass irgendwann, wenn wir von Techniker:innen reden, auch Frauen als Bild im Kopf auftauchen und nicht nur Männer :wink2:

  • Ein schönes Beispiel...

    Aber auch hier gillt für mich - nicht alle über einen Kamm scheren.

    Als unser Kühlschrank kaputt war, sollte auch ein Techniker kommen. Der Techniker steht für mich als Beruf und es ist egal ob männlich oder weiblich. Es hätte auch eine Frau sein können, die diesen repariert. Aus meiner Sicht muss man den Techniker nicht gleich "keine Ahnung was man dazu sagt".

    Alle berufe sind doch schon mit einem ´in versehen.

    Ich habe 4 Frauen zu Hause und möcht, dass diese alle eine gleiche Chance bekommen. Aber die Sprache umstellen, möchte ich dazu nicht... Ich fühle mich daher auch nicht als Rassist... Ich hoffe noch auf mehr Beiträge von Meiyumi - vielleicht eröffnet sich auch mir noch ein Fenster. Danke für deine Beiträge...


    Ich kann nur wieder sagen - als Anwalt, Chirurg, oder oder oder sind immer die Posten gemeint, die mit einem ´in gleichgesetzt werden.

    Ich pesönlich schätze meine Kolleginen - die manchmal mehr bewirken als ein zug Männer.

    Beispiel:

    Zugbegleitung von Fussballfans. Eine einzelne Frau, ist für die angetrunkenen Fans beruhigender, als wenn ich mit 3-4 Herkules Typen in der Tür stehe. Sieht die Frau noch gut aus, ersetzt sie einen ganzen Zug von Einsatzkräften.


    Wo ist da die Gleichberechtigung?

  • Ich habe 4 Frauen zu Hause und möcht, dass diese alle eine gleiche Chance bekommen. Aber die Sprache umstellen, möchte ich dazu nicht... Ich fühle mich daher auch nicht als Rassist...

    Bitte nicht verwechseln, die Aussage zum Rassismus bezog sich auf die Verwendung des N* Wortes und nicht auf das Gendern :drehen:

  • Ein schönes Beispiel...

    Aber auch hier gillt für mich - nicht alle über einen Kamm scheren.

    Als unser Kühlschrank kaputt war, sollte auch ein Techniker kommen. Der Techniker steht für mich als Beruf und es ist egal ob männlich oder weiblich. Es hätte auch eine Frau sein können, die diesen repariert. Aus meiner Sicht muss man den Techniker nicht gleich "keine Ahnung was man dazu sagt".

    Alle berufe sind doch schon mit einem ´in versehen.

    Das generische Maskulinum steht für eine geschlechtsneutrale Form ja - es können sich auch Frauen davon angesprochen fühlen.. trotzdem haben nun einmal viele psycholinguistische Studien gezeigt, dass sich die meisten Menschen bei der Verwendung des generischen Maskulinums einen Mann vorstellen! Es gibt sehr viele interessante Studien dazu, die ich euch nur empfehlen kann einmal durchzulesen :)


    Ich habe 4 Frauen zu Hause und möcht, dass diese alle eine gleiche Chance bekommen. Aber die Sprache umstellen, möchte ich dazu nicht...



    Wo ist da die Gleichberechtigung?

    Manchmal fängt Gleichberechtigung halt nun einmal bei Sprache an.. Gendern kann erhebliche Effekte auf Gleichberechtigung haben :) Gerade für deine Kinder! Eine Studie hat gezeigt, dass wenn stereotypische männliche Berufe in geschlechtergerechter Sprache vorgestellt werden, von Kindern als erreichbarer eingeschätzt werden.


    Ein letzter Punkt noch:

    Jeder Sprachwandel ist am Anfang mit Irritationen verbunden, unser Gehirn muss sich an die neuen kognitiven Reize gewöhnen. Ist der Prozess erstmal durch, wird das Gendern irgendwann für alle ganz normal sein (bestes Beispiel sind Rechtschreibreformen, die auch immer zuerst Irritationen hervorrufen)


    Last but not least - ich kann verstehen, dass es als Mann, der im generischen Maskulinum eh immer enthalten ist, es schwierig ist, die Notwendigkeit des Genderns zu verstehen :)

  • Die Notwendigkeit ist in vielen Fällen sicher gegeben aber nicht immer der Sinn dahinter.

    Ich glaube, dass da das Problem ist.

    Das natürlich viele Männer in unserer Zeit noch immer wie Höllenmenschen denken will ich hier nicht abstreiten.

    Sie haben Angst ihre Stellung zu verlieren wenn Frauen die gleichen Rechte haben.

    Viele Menschen arbeiten mit dem Prinzip andere schlecht zu reden um selbst gut dazustehen.

    Oft fallen dann auch Aussagen die die Leistung der Frau schmälern nur um von der eigenen Inkompetenz abzulenken.

    Wir leben in verrückten Zeiten und Veränderung bzw. das Unbekannte macht den Menschen angst.

    Kein Bier der Welt hält mich davon ab noch eins zu trinken. :saufen:

  • Übrigens - ein schöner Beitrag... Es geht mal nicht um das böse Virus was uns alle nervt...

    Meine 5-jährige hat mir heute übrigens nochmal ihren Wunsch geäußert.

    Sie möchte Feuerwehrmädchen werden.

    Kein Feuerwehrmann - keine Feuerwehrfrau...

    Ist das nicht toll...


    Meiyumi hat Recht - ich würde mich sicherlich mit der Veränderung schwer tun.

  • Mir persönlich ist das total egal. Mir ist aber auch das N Wort egal oder der Mohrenkopf oder das Zigeuner schnitzel oder oder oder..... Ich bin davon nicht betroffen, deshalb kann ich es nicht beurteilen.


    Unterhält man sich aber mit betroffenen bekommt man schnell ein anderes Bild.


    Somit hat das gendern für mich schon seine Berechtigung und mir tut es nicht weh. :-)


    Ich, manchmal ist es schwer aber oft hilft der Blick über den eigenen Tellerrand um etwas mehr Verständnis für andere Gruppen zu bekommen.

  • Ich bin davon nicht betroffen, deshalb kann ich es nicht beurteilen.

    Finde ich eine wichtige Haltung, wenn es um Rassismus/Diskriminierung etc geht :) und meistens hilft auch die Frage tut es wirklich so weh sich anzupassen oder stellt man sich da einfach eine Runde zu viel an :hammer:

  • Es wurde wohl schon passend gesagt: Wenn man nicht betroffen ist, sieht man das Problem nicht.

    Deshalb würde ich mich mit der Veränderung schwer tun - außerdem gibt es für mich momentan größere Baustellen und Probleme. Das ist aber eben nur meine Sicht der Dinge - als nicht Betroffener und deshalb muss das auch nicht richtig sein.


    Daher werde ich mich da etwas straffen und das Thema ernster nehmen.

  • Die Sprache hat sich aber auch immer geändert. Wir sprechen auch nicht mehr wie vor 300 Jahren. Es auf die Geschichte zu schieben oder Tradition ist so dann auch nicht ganz Richtig.


    Die Mehrheit, dMn, findet das Gendern nervig, also übergeht man halt die Minderheit? Müssen sie damit klarkommen? Find ich auch schwierig. Jeder möchte ernst und für voll genommen werden, auch wenn die Stimme etwas kleiner ist.


    Es ist eine Umgewöhnung, sollte trotzdem machbar sein.

    Schon richtig, so ist das in einer Demokratie. Jeder darf eine Meinung vertreten und die Meinung der Mehrheit setzt sich durch. Ein gerechteres Verfahren ist bisher noch niemandem eingefallen.


    Und ja - Sprache verändert sich - langsam und entsprechend dem Verhalten (Sprachgebrauch) der Mehrheit. Gendern dagegen manipuliert die Sprache um das Verhalten der Menschen zu beeinflussen. Das ist der Unterschied.


    Und leider ist das gendern auch keine Lösung denn damit verhinderst du - wenn überhaupt - nur geschlechtliche Benachteiligungen. Was aber ist mit der Benachteiligung von Schwulen und Lesben?. Farbigen? Muslimen? Leuten mit Behinderungen? . Soll das auch noch in die Sprache reingepfuscht werden? Pilot ((m/w/d), Schwarz/Weiß/Braun, Kath./Ev/Buddist/Hind/Divers, Blind/Taub/Geistig behindert) ??? Und: es ist ein Irrglaube dass alle "Benachteiligten" das toll finden, wenn meist privilegierte denken für sie agieren zu müssen. Tatsächlich lehnen viele Transpersonen das (deutsche) Gendern sogar ab , weil sie sich nicht in ein Geschlecht zwingen lassen wollen. Ich könnte mich noch mit einem gendern anfreunden, dass weniger sexistisch ist , das Geschlecht ganz weglässt und damit alle gleich behandelt (im Englischen, Holländischen oder der DDR). Dem kommt das generische Maskulinum aber eigentlich schon recht nahe (wenn man es denn einmal kapiert hätte).


    ...

    Was kümmert mich mein Geschwätz von Gestern, nichts hindert mich daran, klüger zu werden

  • Alles cool bei euch? Gendern ist doch noch kein Gesetz oder hab ich da was verpasst, weil hier so wild diskutiert wird?


    Also mich stört das nicht mal eine Person zu beschreiben. Siglinde ist eine leicht dunkelhäutige, bisexuelle, langhaarige und sportliche Bäckerin. „eine erfundene Person“

    Was ist daran so falsch, als dass man so ausgiebig diskutieren kann?

  • Alles cool. Bei aller Meinungsvielfalt darf es ja gerne jeder machen der es richtig findet solange es die lassen dürfen, die es nicht richtig finden.


    Aber lasst uns wieder dem Wortspiel zuwenden, das Thema ist vielleicht ein wenig zu kontrovers fürs Forum. :D

    Was kümmert mich mein Geschwätz von Gestern, nichts hindert mich daran, klüger zu werden

  • Schon richtig, so ist das in einer Demokratie. Jeder darf eine Meinung vertreten und die Meinung der Mehrheit setzt sich durch. Ein gerechteres Verfahren ist bisher noch niemandem eingefallen.

    Hängt ganz stark davon ab, welche Demokratievorstellung man hat. Die Idee einer liberalen Demokratie besagt, dass die Mehrheit zwingend an die Beachtung von Minderheitenrechten gebunden ist. Bei einer plebiszitären Demokratie(auch direkte Demokratie genannt) liegt die Annahme eines Volkswillens vor, den es gegen Sonderinteressen zu verteidigen und umzusetzen gilt -> steht ab und zu in irgendwelchen Wahlprogrammen, ist aber zum Glück in Deutschland nie umgesetzt worden.


    Und ja - Sprache verändert sich - langsam und entsprechend dem Verhalten (Sprachgebrauch) der Mehrheit. Gendern dagegen manipuliert die Sprache um das Verhalten der Menschen zu beeinflussen. Das ist der Unterschied.

    Manipulation inwiefern?! - das Leute auf einmal sehen, dass ein Arzt auch eine Ärztin sein könnte - dann finde ich die Manipulation super :D


    Inwiefern wird denn dein Leben schlechter dadurch, dass gegendert wird? Und wo wirst du dazu gezwungen?


    Und leider ist das gendern auch keine Lösung denn damit verhinderst du - wenn überhaupt - nur geschlechtliche Benachteiligungen. Was aber ist mit der Benachteiligung von Schwulen und Lesben?. Farbigen? Muslimen? Leuten mit Behinderungen? . Soll das auch noch in die Sprache reingepfuscht werden?

    Durch eine korrekte Verwendung der Sprache kannst du tatsächlich einen Beitrag dazu leisten die Benachteiligung der oben genannten Gruppen zu minimieren.


    https://static.uni-graz.at/fileadmin/Akgl/4_Fuer_MitarbeiterInnen/leitfaden-nichtdiskriminierende-sprache_BMWA.pdf


    Ich könnte mich noch mit einem gendern anfreunden, dass weniger sexistisch ist , das Geschlecht ganz weglässt und damit alle gleich behandelt (im Englischen, Holländischen oder der DDR). Dem kommt das generische Maskulinum aber eigentlich schon recht nahe (wenn man es denn einmal kapiert hätte).

    Sehr interessant übrigens ist die Debatte um das Gendern auch in der englischen Linguistik.

    Traditionell werden im Englischen die Pronomen he/him/his/himself verwendet, wenn man sich auf ein Wort bezieht, bei dem das Geschlecht nicht genauer spezifiziert ist. Diese sprachliche Form schließt aber nicht nur Frauen aus, sondern auch Menschen, die sich keinem binären Geschlecht zugehörig fühlen.


    Hier mal ein Beispiel:


    1. Gendern mit they

    Es ist inzwischen weitgehend akzeptiert, they und die zugehörigen Pronomen zu benutzen, selbst wenn man über ein Wort im Singular spricht.


    geschlechterdiskriminierend: A new business owner needs enough money to establish his business.


    geschlechtergerechte Sprache: A new business owner needs enough money to establish their business.